Omega-3-Fettsäuren zur begleitenden Therapie bei Krebs

Bei Krebserkrankungen der Gebärmutter konnten Omega-3-Fettsäuren dazu beitragen, den Ernährungszustand und die Muskulatur zu unterstützen und die Belastungen durch die Therapie zu verringern.

Die Ergänzung mit Omega-3-Fettsäuren kann die Erhaltung des Körpergewichts und die Qualität der Skelett-Muskulatur fördern. Das könnte auch bei Krebserkrankungen im Lauf der Therapie hilfreich sein. Eine Gruppe von brasilianischen Forschern prüfte daher in einer kleinen Studie die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren bei Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), der weltweit bei Frauen recht häufig vorkommt. Durch die Krankheit kann es auch zu einem unerwünschten Gewichtsverlust und Kachexie (Abmagerung und Auszehrung) kommen. Dabei kommt es u.a. zum Verlust der Skelett-Muskulatur. Die Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren könnte solche Folgen möglicherweise verringern.

An der (randomisierten) klinischen Studie nahmen 40 Frauen mit einem Durchschnittsalter von knapp 45 Jahren teil, bei denen ein Zervixkarzinom diagnostiziert worden war. Sie erhielten zwischen März 2016 und August 2017 eine kombinierte Radiochemotherapie und wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt begleitend zur Therapie 45 Tage lang je vier Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren (2,5 g pro Tag, davon 2 g EPA und 450 mg DHA). Die andere Gruppe nahm zum Vergleich die gleiche Anzahl identisch aussehender Kapseln mit Olivenöl ein. Bei allen Teilnehmerinnen wurde der Zustand der Ernährung, einschließlich der Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA), und der allgemeinen Gesundheit zu Beginn und am Ende der Studie bestimmt. Dazu gehörte auch die Untersuchung der Skelett-Muskulatur in Bezug auf die Quantität und Qualität. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Bestimmung eines hohen oder niedrigen Fettanteils in den Muskeln.

Bei den Frauen mit Omega-3-Fettsäuren hatten sich am Ende der Studie die EPA- und DHA- Werte verbessert. Sie hatten auch ihr Körpergewicht erhalten und ihren Zustand allgemein verbessert. Die Skelett-Muskulatur hatte sich zwar in beiden Gruppen signifikant verringert, dennoch war dies bei den Frauen mit Omega-3-Fettsäuren weniger ausgeprägt. In Bezug auf die Qualität der Skelett-Muskulatur behielten die Patientinnen mit Omega-3-Fettsäuren den Anfangswert bei, während sich hier der Zustand in der Kontrollgruppe verschlechtert hatte. Die Forscher fanden Nachweise für eine stärkere intramuskuläre Fettinfiltration nur bei den Frauen, die das Placebo eingenommen hatten. Mit den Omega-3-Fettsäuren waren außerdem die toxischen Belastungen durch die Chemotherapie signifikant geringer.

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren zur begleitenden Therapie bei Gebärmutterhalskrebs wirksam ist. Die Omega-3-Fettsäuren könnten dazu beitragen, den Ernährungszustand und die Qualität der Skelett-Muskulatur zu verbessern und die negativen Symptome der Chemoradiotherapie zu verringern. Diese Beziehungen sollten in weiteren Studien näher untersucht werden.

Quelle:
Mariah Azevedo Aredes et al., Efficacy of ω-3 supplementation on nutritional status, skeletal muscle, and chemoradiotherapy toxicity in cervical cancer patients: A randomised, triple-blind, clinical trial conducted in a middle-income country. In: Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 14.6.2019, doi: 10.1016/j.nut.2019.06.009.

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