Magnesium ist wichtig fürs Herz

Magnesium könnte für die Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten nützlich sein. In einer langjährigen Studie und in einer Meta-Analyse wurde geprüft, welche Folgen niedrige und höhere Magnesiumwerte haben.

Von kardiovaskulären Risikofaktoren sind längst auch Kinder und Jugendliche betroffen. Vorkommen von Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Insulinresistenz und ein zu hoher Körperfett-Anteil bei Übergewichtigen haben auch bei ihnen zugenommen. Es gibt Hinweise, dass der Prozess der Atherosklerose bereits in der Kindheit beginnt und u.a. von der Ernährung, dem Lebensstil und Umweltfaktoren beeinflusst wird. Dabei spielen Risikofaktoren wie veränderte Lipidspiegel und die Homocystein-Konzentration eine Rolle. Homocystein ist Teil des Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsels. Die Vitamine B2, B6, B12 und Folat sind daran beteiligt und können den Transport von mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Plasma und in den roten Blutkörperchen beeinflussen. 

Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff und ein Bestandteil vieler Enzyme und Coenzyme. Es ist wichtig für die Muskel- und Nervenzellen sowie für das autonome Nervensystem und die Herzfunktionen. Niedrige Konzentrationen von Magnesium (im Blutserum) wurden mit einem höheren Risiko für koronare Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. Im Rahmen der US-amerikanischen ARIC-Studie (Atherosclerosis Risk in Communities) hatte sich z.B. im Lauf der Beobachtung von vier bis zu sieben Jahren gezeigt, dass die Beziehung zwischen Magnesium und koronaren Herzkrankheiten bei Frauen stärker ausgeprägt war als bei Männern. Eine Forschergruppe prüfte anhand dieser Studie, die über viele Jahre weiter fortgeführt wurde, und in einer Meta-Analyse von anderen (prospektiven) Studien die Beziehungen zwischen Magnesium und dem langfristigen Risiko für koronare Herzkrankheiten.

Einbezogen waren rund 14.500 Teilnehmer aus der ARIC-Studie, die zum Beginn der Studie, am Ende der 80er Jahre, im Durchschnitt 54 Jahre alt waren. Geprüft wurde, wieviel Ereignisse von koronaren Herzkrankheiten in dieser großen Gruppe bis zum Jahr 2017 aufgetreten waren. Einbezogen waren Herzinfarkte und Todesfälle aufgrund dieser Krankheiten. Zu verschiedenen Zeitpunkten (1987-1989, 1990-1992) wurden bei den Teilnehmern die Magnesiumwerte gemessen. Je nach den ermittelten Werten wurden die Teilnehmer in fünf Gruppen eingeteilt, von den niedrigsten bis zu den höchsten Magnesiumwerten. Im Lauf von 27 Jahren der Nachbeobachtung traten 2.131 Fälle von koronaren Herzkrankheiten auf. Allgemein gingen niedrige Magnesiumwerte im Serum mit einem höheren Risiko für koronare Herzkrankheiten einher (HR 1,28) im Vergleich zur Gruppe mit den höchsten Magnesiumwerten. 

Auch bei der längeren Auswertung blieb die Beziehung zwischen Magnesium und koronaren Herzkrankheiten bei Frauen stärker ausgeprägt. Sie hatten bei den niedrigsten Magnesiumwerten ein deutlich höheres Risiko für koronare Herzkrankheiten als Männer (1,53 zu 1,11). In ihre Meta-Analyse konnten die Forscher weitere fünf Studien zu den Beziehungen zwischen Magnesium und koronaren Herzkrankheiten einbeziehen. Bei den niedrigsten Magnesiumwerten war auch hier das Risiko für koronare Herzkrankheiten deutlich erhöht im Vergleich zu den höchsten Magnesiumwerten.

Die Forscher ziehen das Fazit: Sowohl in der großen, langjährigen ARIC-Bevölkerungsstudie als auch in der Meta-Analyse zeigten sich bei niedrigen Magnesiumwerten erhöhte Risiken für koronare Herzkrankheiten. In weiteren Studien sollte geprüft werden, ob die Erhöhung der Magnesium-Konzentration innerhalb gesunder Grenzen eine sinnvolle Strategie bei der Prävention von koronaren Herzkrankheiten sein kann.

Quelle
Mary R. Rooney et al., Serum magnesium and the incidence of coronary artery disease over a median 27 years of follow-up in the Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC) Study and a meta-analysis. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 17.10.2019, doi: 10.1093/ajcn/nqz256.

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