Viele Mikro-Nährstoffe stärken das Immunsystem

Von Geburt an und ein Leben lang müssen wir uns gegen Schadstoffe und Erreger wehren, die von außen in den Körper eindringen. Ein erfolgreiches Immunsystem wird dabei von vielen Mikronährstoffen unterstützt.

Die Kenntnisse über die Unterstützung des Immunsystems durch Mikronährstoffe nahmen ihren Anfang, als man im Lauf des 18. Jahrhunderts entdeckte, dass der Skorbut auf einem Mangel an Vitamin C basierte. Im Lauf des 20. Jahrhunderts erkannte man immer deutlicher, dass das komplexe Immunsystem eine ganze Reihe von Mikronährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, für seine Funktionen benötigt. Dazu gehören die Vitamine A, D, C, E, B6, B12, Folat sowie die Mineralstoffe/Spurenelemente Zink, Eisen, Kupfer und Selen. Sie spielen in den verschiedenen Phasen der Immunreaktionen eine wichtige, oftmals auch synergistische Rolle. Zunächst sind ausgewählte Mikronährstoffe (z.B. die Vitamine A, D, C, E und Zink) in einer ersten Verteidigungslinie erforderlich, um die Integrität der äußeren und inneren Barrieren (Haut und Schleimhäute) gegenüber Schadstoffen und Krankheitserregern zu gewährleisten. 

Um eingedrungene Schadstoffe und Pathogene (Bakterien, Pilze, Viren etc.) zu bekämpfen, werden Mikronährstoffe benötigt, um sowohl die angeborene als auch die im Lauf des Lebens erworbene Immunität zu unterstützen. Die häufigen entzündlichen Reaktionen im Körper werden dabei vor allem durch die Vitamine A, C, E und B6 sowie durch Eisen, Zink und Kupfer reguliert. Weiter sind Mikronährstoffe an inneren „Reinigungsprozessen" beteiligt. Sie tragen zum Selbstschutz der Immunzellen (über antioxidative Mechanismen, z.B. Vitamine C und E sowie Zink, Eisen, Magnesium, Kupfer und Selen) bei. Sie fördern die Hemmung (Vitamin D, B6 und E) und Beseitigung verbrauchter Zellen und begrenzen Gewebeschäden (z.B. Vitamin C).

Zur Unterstützung der Immunfunktionen kann der Bedarf an diesen wichtigen Mikronährstoffen vorübergehend oder über längere Zeit höher sein als die übliche tägliche Zufuhr aus der Nahrung bzw. als der täglich empfohlene Bedarf an Mikronährstoffen. Das kann z.B. an einer schlechten Ernährung liegen, es kann aber auch ein erhöhter Bedarf durch belastende Situationen bestehen. Das gilt z.B. bei Infektionen, erhöhtem Stress oder auch bei stärkeren Umweltbelastungen. Durch den erhöhten Bedarf verringern sich die Speicher an Mikronährstoffen im Körper schneller, das kann einen Mangel an einzelnen oder mehreren Mikronährstoffen hervorrufen. 

Heute ist längst bekannt, dass bereits ein geringfügiger Mangel an Mikronährstoffen die Funktionen des Immunsystems beeinträchtigen kann. Es gibt viele Hinweise darauf, dass Ergänzungen mit Mikronährstoffen das Immunsystem unterstützen und modulieren sowie das Risiko für Infektionen verringern können. Am besten ist das bisher für die Vitamine C und D sowie für das Spurenelement Zink nachgewiesen. Doch auch für viele andere Mikronährstoffe gibt es Nachweise, dass sie das Immunsystem unterstützen können.

Mikronährstoffe sind eindeutig ein integraler Bestandteil des Immunsystems, und der Körper benötigt optimale Mengen für effektive Immunfunktionen. Es ist erwiesen, dass ein offensichtlicher Mangel an Mikronährstoffen das Immunsystem beeinträchtigen und den Menschen für Infektionen anfälliger werden lässt. Dabei wird zunehmend anerkannt, dass auch marginale Mängel mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden sind, obwohl die Wirkung weniger ausgeprägt sein kann als bei offensichtlichen Mängeln. Darüber hinaus gibt es heute mehr Hinweise darauf, dass die erhöhte Zufuhr einiger Mikronährstoffe − über den täglichen Bedarfsempfehlungen − dazu beitragen kann, die Immunfunktionen zu optimieren. 

Auch wenn längst noch nicht alle Zusammenhänge zwischen dem komplexen Immunsystem und Mikronährstoffen geklärt sind, so geht man heute zunehmend davon aus, dass Nahrungsergänzungen mit immunstärkenden Mikronährstoffen dazu beitragen können, das Immunsystem zu unterstützen und das Infektionsrisiko zu verringern.

Quelle
Adrian F. Gobart et al., A Review of Micronutrients and the Immune System-Working in Harmony to Reduce the Risk of Infection. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 16.1.2020, doi: 10.3390/nu12010236.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.