Vitamin B2 und Folat wichtig für Kinder und Jugendliche

Schon Kinder und Jugendliche sind häufiger von Herz-Kreislauf-Krankheiten betroffen. Dazu tragen Übergewicht, zu geringe Bewegung und eine schlechte Ernährung bei. Auch einige B-Vitamine spielen im Lauf der Entstehung dieser Krankheiten eine wichtige Rolle.

 

Von kardiovaskulären Risikofaktoren sind längst auch Kinder und Jugendliche betroffen. Vorkommen von Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Insulinresistenz und ein zu hoher Körperfett-Anteil bei Übergewichtigen haben auch bei ihnen zugenommen. Es gibt Hinweise, dass der Prozess der Atherosklerose bereits in der Kindheit beginnt und u.a. von der Ernährung, dem Lebensstil und Umweltfaktoren beeinflusst wird. Dabei spielen Risikofaktoren wie veränderte Lipidspiegel und die Homocystein-Konzentration eine Rolle. Homocystein ist Teil des Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsels. Die Vitamine B2, B6, B12 und Folat sind daran beteiligt und können den Transport von mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Plasma und in den roten Blutkörperchen beeinflussen. 

Die Wechselwirkungen zwischen den B-Vitaminen und den Fettsäuren sind bisher jedoch noch nicht genügend erforscht, das gilt auch für die Zusammenhänge mit kardiovaskulären Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. Eine Gruppe brasilianischer Forscher prüfte daher in einer Studie die Beziehung zwischen Fettsäuren, Lipidprofil, Homocystein-Werten und B-Vitamin-Biomarkern bei 249 gesunden Kindern und Jugendlichen, die neun bis dreizehn Jahre alt waren. Bei allen Teilnehmern wurden die Ernährung und die körperliche Aktivität bestimmt. Im Plasma wurden Biomarker für die Vitamine B2, B6, B12 und Folat gemessen. Das Fettsäuren-Profil und die Metaboliten des Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsels wurden in den roten Blutkörperchen bestimmt.

Die Qualität der Ernährung war bei den Kindern und Jugendlichen eher gering, sie aßen vor allem zu wenig Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Die Analyse zeigte unzureichende Werte vor allem bei der Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren und bei Folat. Die zirkulierenden Mengen der meisten Vitamine lagen unter den normalen Werten in dieser Altersgruppe. Allgemein zeigten sich Beziehungen zwischen den B-Vitamin-Biomarkern und den Fettsäuren.


Höhere Konzentrationen von Vitamin B2 und Plasma-Folat waren z.B. mit höheren Spiegeln in den roten Blutkörperchen von Linolsäure, Alpha-Linolensäure, Arachidonsäure sowie in den Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) verbunden. Die Vitamine B2 und B6 waren positiv mit dem Gesamt- und LDL-Cholesterin verbunden. Die Vitamine B6 und B12 waren mit niedrigeren Homocystein-Werten, nicht aber mit höheren Konzentrationen von einfach ungesättigten Fettsäuren verbunden.

Für die Forscher unterstreichen diese Ergebnisse vor allem die Bedeutung der angemessenen Zufuhr von Vitamin B2 und Folat, da sie das Fettsäuren-Profil verbessern können. Vitamin B2 war auch positiv mit dem Gesamt- und LDL-Cholesterin verbunden, daher sollte der Mechanismus der Interaktion von Vitamin B2 mit dem Stoffwechsel von Lipoproteinen und Fettsäuren künftig weiter untersucht werden. Auch die angemessene Konzentration von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren trägt u.a. zur Prävention von kardiovaskulären Krankheiten bei. 

Diese treten durch zu geringe Körperbewegung bzw. durch eine vorwiegend sitzende Lebensweise, schlechte Ernährung und einem übermäßigen Körperfettanteil auch bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger auf. Die Prävention von kardiovaskulären Risikofaktoren sollte bereits in der Kindheit beginnen, da sich die Lebensgewohnheiten in dieser Phase herausbilden. Eine gute Versorgung mit den B-Vitaminen, vor allem mit Vitamin B2 und Folat, kann dazu beitragen.

Quelle
Fábio V. Ued et al., Vitamin B2 and Folate Concentrations are Associated with ARA, EPA and DHA Fatty Acids in Red Blood Cells of Brazilian Children and Adolescents. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 2.12.2019, doi: 10.3390/nu11122918.

 

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