Omega-3-Fettsäuren beeinflussen die Atherosklerose

Die gesunden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aus Fischölen können dazu beitragen, die Gefäßverkalkung der Arterien zu hemmen.

Die Atherosklerose ist eine degenerative Erkrankung der Gefäßwände in den Arterien, die zu vielen Folgeerkrankungen im Herz-Kreislauf-System führen kann. Dabei lagern sich Cholesterin, Bindegewebe etc. in den Gefäßwänden der mittleren und großen Arterien ab. Es entstehen die sogenannten Plaques, damit verbunden sind chronische Entzündungsreaktionen und Verhärtungen der Arterien. Zu den Ablagerungen tragen verschiedene Faktoren bei. Dazu gehören u.a. Störungen im Fettstoffwechsel (Dyslipidämie), Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Rauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht. 

Die Entwicklung der Atherosklerose kann lange Zeit ohne Symptome verlaufen. Sie entstehen erst, wenn die Plaques den Blutfluss in den Arterien verringern und stören. Die Versorgung mit den gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen, EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), kann die Entwicklung der Atherosklerose beeinflussen. Bei guter Versorgung könnten Omega-3-Fettsäuren dazu beitragen, die Atherosklerose auf zellulärer Ebene zu hemmen. Forscher der Universität Erlangen prüften dies in einer kleinen Studie.

An der Untersuchung nahmen 71 Patienten mit Atherosklerose mit einem höheren und niedrigeren Grad teil, die sich ansonsten z.B. in Bezug auf ihr Alter, kardiovaskuläre Risikofaktoren und in der Einnahme von Medikamenten nicht unterschieden. Bei den Patienten mit einem höheren Atherosklerose-Grad wurden signifikant niedrige Werte von EPA und DHA und vom Omega-3-Index (Anteil von EPA und DHA an den gesamten Fettsäuren in den Zellmembranen der roten Blutkörperchen) gefunden. Bei allen anderen Fettsäuren zeigten sich dagegen keine signifikanten Unterschiede. In Bezug auf den Omega-3-Index zeigte sich eine Beziehung zum frühen Beginn der Atherosklerose in den Koronararterien. Niedrige Werte der Omega-3-Fettsäuren weisen offenbar auf einen frühzeitigen Beginn der Atherosklerose hin. Eine gute Versorgung könnte die Entwicklung der Atherosklerose verlangsamen bzw. hinauszögern.

Die Forscher ziehen das Fazit: Niedrige Werte der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind mit einer früh einsetzenden Atherosklerose verbunden. Diese Beziehung sollte in größeren Studien weiter geprüft werden. Lässt sich die Verbindung weiter bestätigen, könnte dies zum Verständnis der günstigen kardiovaskulären Wirkungen der Omega-3-Fettsäuren beitragen.

Quelle
D. O. Bittner et al., Early-onset coronary atherosclerosis in patients with low levels of omega-3 fatty acids. In: European Journal of Clinical Nutrition Vol. 74, Nr. 1, 2020, S. 651-656. doi: 10.1038/s41430-019-0551-5.

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