Kognitive Leistungen sind auch von der Ernährung abhängig

Ernährung und Sport verbessern kognitive Leistungen und das biologische Alter

Forscher aus Kanada prüften in einer (randomisierten, klinischen) Studie die Wirkungen von Sport und der Ernährung auf die kognitiven Leistungen bei 160 älteren Männern ab 55 Jahren, die sich nur wenig bewegten. Sie hatten zu Beginn ein deutlich erhöhtes biologisches Alter von im Durchschnitt 93 Jahren. Ihre kognitiven Leistungen waren leicht beeinträchtigt, die Grenze zur Demenz jedoch nicht überschritten. 

Die Männer hatten außerdem mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor (z.B. Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte oder Typ 2 Diabetes). Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt sechs Monate lang ein aerobes Körpertraining, die zweite erhielt eine intensive Beratung über gesunde Ernährung mit der DASH-Diät, die darauf zielt, den Bluthochdruck mit reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten etc. zu senken. Die dritte Gruppe nahm an beiden Interventionen teil, und die vierte erhielt zur Kontrolle nur eine Gesundheitsberatung. Die Teilnehmer nahmen am Ende der Studie noch einmal an diversen kognitiven Tests teil. Die besten Ergebnisse zeigten sich in der Gruppe, die an beiden Interventionen, am Diät- und Sport-Programm, teilgenommen hatten. 

Sie erreichten dadurch eine Verjüngung von im Durchschnitt 8,8 Jahren. Dagegen stieg das biologische Alter bei den Teilnehmern in der Kontrollgruppe um weitere 6 Monate an. Auch nach einem Jahr behielten viele Teilnehmer ihre sportlichen Aktivitäten und die gesunde Ernährung bei. Verbesserte kognitive Leistungen waren weiter nachweisbar, auch die körperliche Fitness war verbessert.

Quelle

James A. Blumenthal et al., Longer Term Effects of Diet and Exercise on Neurocognition: 1-Year Follow-up of the ENLIGHTEN Trial. In: Journal of the American Geriatrics Society, online 22.11.2019, doi: 10.1111/jgs.16252.

 

Milchprodukte stärken kognitive Leistungen

Verschiedene Inhaltsstoffe in der Milch bzw. in Milchprodukten können mit den kognitiven Leistungen verbunden sein. Ein Forscherteam untersuchte in einer Studie mit rund 600 älteren Teilnehmern (ab 65 Jahren) aus den Niederlanden diese Beziehungen. Alle nahmen an einer Befragung zu ihrer Ernährung und an umfangreichen kognitiven Tests teil. Nach Anpassung der Daten an andere Einflussfaktoren zeigten sich bei einem höheren Konsum von Magermilch, fermentierter Milch und Buttermilch bessere Funktionen in höheren geistigen (exekutiven) Leistungen. Ein Anstieg des Käsekonsums um 30 g war mit einer um 33 % geringeren Wahrscheinlichkeit einer schlechten Geschwindigkeit in der Verarbeitung von Informationen verbunden. Dagegen zeigten sich keine Beziehungen zur Aufmerksamkeit, dem Arbeitsgedächtnis oder dem episodischen Gedächtnis.

Quelle

Liesbeth C. de Goes et al., Associations between the Intake of Different Types of Dairy and Cognitive Performance in Dutch older Adults: The B-PROOF Study. In: Nutrients, online 13.2.2020, doi: 10.3390/nu12020468.

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