Prä- und Probiotika für die Gehirnfunktionen

Prä- und Probiotika bei Depressionen
Es gibt wechselseitige Beziehungen zwischen dem Gehirn und dem Verdauungstrakt. Möglicherweise können gesunde Darmbakterien die mentale Gesundheit unterstützen. Forscher stellten dazu die aktuellen Kenntnisse aus sieben relevanten Studien vor. Einbezogen waren Patienten mit Depressionen und Angststörungen, die verschiedene Probiotika einzeln oder kombiniert, erhielten. Dabei waren u.a. verschiedene Lactobazillen (acidophilus, casei, rhamnosus, helveticus) sowie Bifidobacterium bifidum, Teilweise waren auch Präbiotika einbezogen, mit denen sich Probiotika ernähren. 

Die Studien waren recht heterogen und wurden über relativ kurze Zeit durchgeführt. Die Forscher ziehen dennoch aus den Ergebnissen das Fazit: Probiotika können dazu beitragen, die Bildung von entzündlichen Substanzen (u.a. Zytokine), die z.B. bei entzündlichen Darmkrankheiten entstehen, zu senken. Sie könnten auch die Aminosäure Tryptophan beeinflussen, die für die Gehirn-Darm-Achse bei psychischen Krankheiten wichtig ist. Sie könnten auch auf andere krankhafte Prozesse einwirken, die oftmals mit Depressionen einhergehen. Diese Beziehungen sollten künftig weiter erforscht werden.

Quelle
Sanjay Noonan et al., Food & mood: a review of supplementary prebiotic and probiotic interventions in the treatment of anxiety and depression in adults. In: BMJ Nutrition, Prevention & Health, online 6.7.2020, doi: 10.1136/bmjnph-2019-000053.

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