Vitamine E und C könnten zur Vorbeugung vor Parkinson beitragen

Das Risiko, an Parkinson zu erkranken, war in einer langjährigen Beobachtungsstudie deutlich verringert, wenn die Teilnehmer sehr gut mit den Vitaminen E und C versorgt waren.

Parkinson ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, bei dem bestimmte Nervenzellen im Gehirn allmählich zugrunde gehen. Das beeinträchtigt den Ablauf von Bewegungen, typisch sind bei dieser Krankheit außerdem Muskelsteifheit und Zittern. Neben der üblichen Therapie gehört zu den allgemeineren Maßnahmen auch die Empfehlung einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Möglicherweise spielen dabei einige Mikronährstoffe eine Rolle. Aus mehreren Studien gab es Hinweise auf den Nutzen der Vitamine C und E sowie von Beta-Carotin bei Parkinson ebenso wie auf die antioxidative Kapazität.

Im Rahmen einer großen schwedischen Bevölkerungsstudie (National March Cohort) wurde geprüft, ob eine hohe Versorgung mit antioxidativen Mikronährstoffen das Risiko für die Parkinson-Krankheit verringern kann. An der Studie waren ab 1997 rund 44.000 Männer und Frauen im Alter von 18 bis zu 94 Jahren aus 3.600 schwedischen Städten und Gemeinden beteiligt. Sie nahmen an umfangreichen Befragungen zu ihrem Lebensstil teil, dazu gehörten auch 85 Fragen zur Ernährung. Die Teilnehmer gaben an, wie häufig sie bestimmte Lebensmittel pro Monat verzehrten, täglich, seltener, z.B. bis zu einmal im Monat, oder nie. Daraus konnte die Aufnahme von Nährstoffen, Vitaminen und Antioxidantien berechnet werden. Es zeigten sich unterschiedliche Aufnahmen der Mikronährstoffe, so unterschieden sich die Werte von Vitamin E um 20 %, bei Vitamin C sogar um rund 40 %. Bei Beta-Carotin und der gesamten antioxidativen Kapazität waren die Unterschiede in der Versorgung mit 50 % am stärksten. Teilnehmer mit den besten Antioxidantien-Werten waren meist etwas älter, besser gebildet und ergänzten häufiger Vitaminpräparate. Sie aßen außerdem häufiger Obst und Gemüse und rauchten seltener.

Im Durchschnitt wurden die Teilnehmer danach rund 18 Jahre in Bezug auf ihre Gesundheit weiter beobachtet. In dieser großen Gruppe erkrankten im Lauf dieser langen Zeit 465 Personen an Parkinson. Für die Aufnahme an Beta-Carotin oder die antioxidative Kapazität waren die Beziehungen nicht signifikant. Eine gute Versorgung mit den Vitaminen E und C konnte das Parkinson-Risiko jedoch jeweils um 32 % verringern. Dabei zeigte sich ein von der Dosis abhängiger Effekt, der bei Vitamin E deutlicher ausgeprägt war. Bei Vitamin C verringerte sich das Parkinson-Risiko über die Aufnahme von 100 mg täglich nicht weiter. Bei Vitamin E war die Risikosenkung linear mit einer erhöhten Aufnahme verbunden, die allerdings nur bei wenigen Teilnehmern festgestellt wurde. Lagen beide Vitamine im oberen Bereich, sank das Parkinson-Risiko sogar um 38 %. Das galt im Vergleich zu Teilnehmern, die mit den Vitaminen E und C nur sehr gering versorgt waren. Auffällig war außerdem, dass vor allem übergewichtige und adipöse Teilnehmer von hohen Aufnahmen der Vitamine E und C profitierten. Bei einem normalen Gewicht und bei starken Kaffeetrinkern wirkten sich diese Vitamine nicht auf das Parkinson-Risiko aus.

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Aufnahme der Vitamine E und C positiv auf Parkinson einwirken könnte. Eine gute Versorgung mit den beiden Vitaminen könnte das Risiko für die Parkinson-Krankheit um rund ein Drittel verringern. Diese Beziehungen sollten in weiteren Studien näher untersucht werden.

Quelle
Essi Hantikainen et al., Dietary Antioxidants and the Risk of Parkinson Disease. In: Neurology, online 9.2.2021, doi: 10.1212/WNL-0000000000011373.

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