Curcumin und seine antientzündlichen Wirkungen

Curcumin ist der wichtigste Inhaltsstoff aus der Gewürzpflanze Kurkuma. Es hat u.a. antientzündliche Wirkungen, die bei vielen chronischen Krankheiten nützlich sein können.

Chronische Entzündungen tragen in einem hohen Maß zur Entstehung von chronischen Krankheiten bei. Dazu gehören z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf-, Krebs- und Atemwegs-Krankheiten. Sie sind zum Teil durch eine gute Gesundheit und einen gesunden Lebensstil vermeidbar bzw. zu beeinflussen. Dazu gehört auch eine gute Ernährung und die Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen, von denen einige auch dazu beitragen, Entzündungen zu hemmen. Von Curcumin, einem seit langem bekannten sekundären Pflanzenstoff aus Kurkuma, sind aus der Forschung die starken antientzündlichen Wirkungen bekannt. 

Doch noch fehlt es an näheren Informationen zu optimalen Dosierungen, zur Dauer der Anwendungen oder zur Art der Formulierung bzw. Bioverfügbarkeit von Curcumin. Es ist schwer wasserlöslich und daher nur eingeschränkt bioverfügbar, was inzwischen jedoch mit verschiedenen Methoden, u.a. durch die Bindung an Phosphatidylcholin, verbessert werden konnte.

Ein australisches Forscherteam prüfte in einem Review die Wirksamkeit von Curcumin-Ergänzungen. Sie werteten Studien zu Curcumin von 1980 bis 2019 aus. Randomisierte kontrollierte Studien, die die Auswirkungen von Curcumin auf systemische Entzündungs-Mediatoren bei Menschen untersuchten, die keine entzündungshemmende Behandlung erhielten, wurden in die Analyse aufgenommen. Schließlich wurden 32 Studien mit 2038 Teilnehmern ausgewertet und 28 Studien in eine Meta-Analyse einbezogen. 

Es zeigten sich mit Curcumin geringere Werte beim C-reaktiven Protein (CRP), einem typischen Entzündungs-Marker. Gleiches galt für weitere verringerte Entzündungs-Mediatoren, z.B. das proentzündlich wirkende Interleukin-6, den Tumor-Nekrose-Faktor α (Signalstoff im Immunsystem) und Interleukin-8 (IL-8). Einen Anstieg gab es bei Interleukin-10 (IL-10), dass zu den antientzündlich wirkenden Zytokinen (regulatorische Proteine) zählt.

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse bestätigen die antientzündliche Wirkung von Curcumin. Es kann bei Menschen mit chronischen Entzündungen dazu beitragen, ihren Zustand zu verbessern. In weiteren Untersuchungen sollten z.B. effektive Dosierungen von Curcumin sowie die Dauer und Art der Formulierungen näher untersucht werden.

Quelle
Jessica J. A. Ferguson, Anti-inflammatory effects of oral supplementation with curcumin: a systematic review and meta-analysis of randomised trials. In: Nutrition Reviews Vol. 79, Nr. 9 2021, S.1043-1066, doi: 10.1093/nutrit/nuaa114.

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