Omega-3-Fettsäuren bei der Makuladegeneration

Die Makuladegeneration schränkt die Sehfähigkeit im höheren Alter ein. In einer Meta-Analyse wurde gezeigt, dass die gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren das Krankheitsrisiko verringern kann.

Die Makuladegeneration ist eine degenerative Augenerkrankung der Makula, des gelben Flecks der Retina (Netzhaut), die im höheren Alter (etwa ab 65 Jahren) häufiger auftritt. Sie entwickelt sich von der frühen Form im Lauf der Zeit zu einem fortschreitenden Sehverlust im zentralen Gesichtsfeld und kann bis zur Blindheit führen. Zu den möglichen Ursachen gehören genetische Dispositionen, Rauchen und hohe Sonnenbestrahlung. Die Ernährung spielt möglicherweise eine Rolle, das gilt vor allem für die Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen (z.B. Vitamine A, C, E, B1, B2 und Mineralien Kupfer, Selen, Zink) und Antioxidantien. 

Darunter sind auch einige sekundäre Pflanzenstoffe (Carotinoide, Heidelbeerextrakt, Lutein etc.). Nicht zuletzt können auch die gesunden Omega-3 Fettsäuren auf die Makuladegeneration einwirken. Es gibt aus einigen Bevölkerungsstudien Hinweise über die Beziehungen der Makuladegeneration zu den Fettsäuren aus der Nahrung bzw. den Fettsäure-Spiegeln im Plasma, doch die Ergebnisse waren bisher nicht einheitlich. Chinesische Forscher führten daher eine Meta-Analyse zu den Wirkungen von Fettsäuren auf das Risiko für die frühe und fortgeschrittene Makuladegeneration durch. Ausgewertet wurden relevante Studien bis 2020. Schließlich konnten elf Studien mit knapp 168.600 Teilnehmern in die Meta-Analyse einbezogen werden. Die Teilnehmer wurden von 3 bis zu 28 Jahren beobachtet, insgesamt erkrankten rund 6.300 Teilnehmer an einer Makuladegeneration.

Die Aufnahme von Omega-3 Fettsäuren, der DHA (Docosahexaensäure) und der EPA (Eicosapentaensäure), aus der Nahrung war negativ (pro 1 mg täglich) mit der Entwicklung einer frühen Makuladegeneration verbunden. Jeder weitere Anstieg von 1 g täglich von DHA und EPA verringerte das Krankheitsrisiko um 50 % (DHA) bzw. um 60 % (EPA). Bei der fortgeschrittenen Makuladegeneration waren die Plasma-Werte von DHA und EPA mit einem geringeren Risiko von 28 % bzw. von 43 % signifikant verbunden. Bei anderen Arten von Fettsäuren zeigten sich dagegen zur Makuladegeneration keine Verbindungen.

Die Forscher ziehen das Fazit: Die erhöhte Aufnahme der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA war in dieser Meta-Analyse mit einem geringeren Risiko für die frühe Makuladegeneration verbunden. Die Beziehungen zur fortgeschrittenen Form zeichnete sich ebenfalls ab, sollten jedoch künftig noch genauer untersucht werden.

Quelle
Yueyang Zhong et al., Dietary fatty acid intake, plasma fatty acid levels, and the risk of age-related macular degeneration (AMD): a dose-response meta-analysis of prospective cohort studies. In: European Journal of Nutrition 60, 3013-3027, 2021, doi: 10.1007/s00394-020-02445-4.

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