Omega-3-Fettsäuren und ihr Einfluss auf Knochenbrüche

Die regelmäßige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen verringert das Risiko für Knochenbrüche. Das gilt stärker ausgeprägt für Brüche an den Hüft- und Wirbelknochen, wie eine Studie zeigt.

Einige Bevölkerungsstudien legten einen Einfluss von zirkulierenden Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) aus Fischölen auf das Risiko für Knochenbrüche nahe. Dabei ist jedoch bisher noch unklar, ob die Ergänzung mit dem Risiko für Knochenbrüche verbunden ist und ob dieser Zusammenhang durch eine genetische Veranlagung zum Frakturrisiko verändert wird. Eine Gruppe chinesischer Forscher untersuchte diese Beziehungen und berücksichtigte dabei auch die möglichen Veränderungen durch genetische Dispositionen.

In die Studie einbezogen waren die Daten von rund 493.000 Teilnehmern aus Großbritanniens Biobank, einer großen Bevölkerungsstudie. Sie hatten zwischen 2006 und 2010 einen Fragebogen über die Einnahme von Fischölergänzungen ausgefüllt. Im Durchschnitt wurden die Teilnehmer rund acht Jahre lang weiter beobachtet, in dieser Zeit kam es bei ihnen zu 12.070 Knochenbrüchen. Teilnehmer, die regelmäßig Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen einnahmen, hatten allgemein ein um 7 % geringeres Risiko für Knochenbrüche im Vergleich zu Teilnehmern, die keine Fischöle einnahmen. 

Bei Knochenbrüchen an den Hüften und an den Wirbeln verringerte sich das Risiko mit den Omega-3-Fettsäuren mit 17 bzw. 15 % noch stärker. Der positive Einfluss von Fischölen war bei Teilnehmern mit einer höheren genetischen Disposition für Knochenbrüche stärker ausgeprägt. Bei rund 51.000 Teilnehmern, die bereits früher einmal Knochenbrüche erlitten hatten, sank mit der Einnahme von Fischölen das Risiko für wiederkehrende Knochenbrüche allgemein um 12 % und für wiederkehrende Wirbelfrakturen um 36 %. Bei den Hüftfrakturen bestand diese Beziehung jedoch nicht.

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen mit einem geringeren Risiko sowohl für neu auftretende als auch für wiederkehrende Knochenbrüche verbunden ist. Die Beziehung zwischen dem Fischölkonsum und Gesamtfrakturen scheint bei Personen mit einem höheren genetischen Risiko für Knochenbrüche ausgeprägter zu sein als bei Personen mit einem niedrigeren genetischen Risiko.

Quelle
Zhendong Mei et al., Habitual use of fish oil supplements, genetic predispositions, and risk of fractures: a large population-based study. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 114, Nr. 3 2021, S. 945-954, doi: 10.1093) ajcn/nqab157.

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