Beta-Carotin beim metabolischen Syndrom und bei Arthrose

Arthrose-Patienten sind häufiger auch von Übergewicht, vom metabolischen Syndrom und Entzündungen betroffen. Eine gute Versorgung mit Beta-Carotin könnte dazu beitragen, diese Risikofaktoren zu verringern.

Die Arthrose kann vor allem bei älteren Menschen zu funktionellen Störungen in den Gelenken und körperlichen Behinderungen führen. Zu den bekannten Risikofaktoren gehören das Alter, Geschlecht, genetische Veranlagung und Übergewicht. Viele Studien zeigten, dass Arthrose-Patienten häufiger übergewichtig sind. Dies kann den Stoffwechsel belasten, z.B. zu Bluthochdruck, Störungen im Fettstoffwechsel und zu hohem Blutzucker (Hyperglykämie) beitragen, und damit das Risiko für die Arthrose verstärken. Die Stoffwechselstörungen können zu erhöhten Entzündungen im Körper führen und den Verlauf der Arthrose ungünstig beeinflussen. Einige Studien wiesen darauf hin, dass sich antioxidativ wirkende Mikronährstoffe auf entzündliche Reaktionen und das metabolische Syndrom auswirken können. 

Das gilt besonders für Beta-Carotin, das am häufigsten in Lebensmitteln vorkommende Provitamin-A-Carotin. Es ist in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten und wird in einem recht hohen Maß aus der Ernährung aufgenommen. Studien zeigten, dass Beta-Carotin mit seinen antioxidativen Eigenschaften zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und Übergewicht beiträgt. Das kann sich bei guter Versorgung auch auf das metabolische Syndrom auswirken. Studien zeigten, dass viele Arthrose-Patienten unter dem Mangel an antioxidativen Nährstoffen leiden. Bisher sind jedoch die Beziehungen zwischen Beta-Carotin und Arthrose nur wenig untersucht. Ein Team von taiwanesischen Forschern prüfte daher in einer Studie den Beta-Carotin-Status bei Arthrose-Patienten in Bezug auf das Risiko für Entzündungen und das metabolische Syndrom.

Einbezogen in die Studie waren 44 übergewichtige und 56 normalgewichtige Arthrose-Patienten. Zum Vergleich dienten 69 gesunde Kontrollpersonen, die weder unter Arthrose litten noch übergewichtig waren. Bei allen wurde Beta-Carotin bestimmt, untersucht wurden auch typische Parameter für den Stoffwechsel und Entzündungen. Die übergewichtigen Arthrose-Patienten litten häufiger unter dem metabolischen Syndrom, u.a. starkes Übergewicht in der Bauchregion (abdominale Adipositas), und sie hatten niedrigere Werte an Beta-Carotin. 

Das galt sowohl im Vergleich zu den normalgewichtigen Arthrose-Patienten als auch zu den gesunden Kontrollpersonen. Nach der Anpassung an weitere Einflussfaktoren zeigte sich, dass der Beta-Carotin-Status signifikant mit dem Risiko des metabolischen Syndroms, der abdominalen Adipositas, dem Bluthochdruck, der Hyperglykämie und Entzündungen verbunden war. Die gute Versorgung mit Beta-Carotin konnte deren Risiken um etwa ein Drittel verringern. Ein besserer Beta-Carotin-Status wirkte sich positiv auf das Risiko des metabolischen Syndroms und auf Entzündungen aus.

Die Forscher ziehen das Fazit: Übergewichtige Arthrose-Patienten sind häufiger sowohl vom metabolischen Syndroms als auch von einem niedrigeren Beta-Carotin-Status betroffen. Ein besserer Beta-Carotin-Status verringerte signifikant das Risiko des metabolischen Syndroms und von Entzündungen. Die Forscher gehen daher davon aus, dass der Beta-Carotin-Status ein Prädiktor für das Risiko des metabolischen Syndroms und der Entzündung bei Patienten mit und ohne Arthrose sein könnte.

Quelle
Chi-Hua Yen et al., ß-Carotene Status Is Associated with Inflammation and Two Components of Metabolic Syndrome in Patients with and without Osteoarthritis. In: Nutrients, online 30.6.2021, doi: 10.3390/nu13072280.

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