Neue Ergebnisse der EPIC-Studie zu Krebs und Ernährung

In zehn europäischen Ländern werden seit vielen Jahren die Beziehungen zwischen der Ernährung und Krebskrankheiten untersucht. Trotz regional unterschiedlicher Ernährungsweisen zeigen sich eine Reihe von Gemeinsamkeiten.

Nach wie vor nimmt der Anteil von Krebskrankheiten weltweit zu. Krebs ist eine Krankheit, die durch den Verlust der Kontrolle des Zellwachstums und der Zellwucherung gekennzeichnet ist. Für den Krankheitsprozess sind neben genetischen Faktoren vor allem auch umwelt- und lebensstil-bedingte Faktoren verantwortlich. Dazu gehören z.B. die Ernährung, das Übergewicht sowie Rauchen und Alkohol, für die es zahlreiche Nachweise über ihren Einfluss auf Krebskrankheiten gibt. Entsprechend bieten sie ein großes Potential für die Krebsprävention. Geht man jedoch tiefer in die Details, zeigen sich für die Auswirkungen spezifischer Lebensmittel und Nährstoffe nach wie vor widersprüchliche oder unzureichende Ergebnisse. 

Seit Anfang der 90er Jahre untersuchen Forscher im Rahmen der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), einer Langzeitstudie in zehn europäischen Ländern, die Beziehungen zwischen der Ernährung, Gesundheit, Krebs und anderen chronischen Krankheiten. Daran waren rund 520.000 Personen von 35 bis zu 70 Jahren beteiligt. Sie gaben im Rahmen verschiedener Befragungen Auskünfte über ihre Ernährung. Einbezogen sind südliche, mitteleuropäische und nördliche Länder, so dass das Spektrum von mediterranen bis zu nordischen Ernährungsweisen reicht. Insgesamt traten bisher mehr als 109.000 Krebsfälle in dieser großen Gruppe auf. 

In einer neuen Übersicht wurden die aus der EPIC-Studie gewonnenen Erkenntnisse aus 110 qualitativ hochwertigen Studien über den Zusammenhang zwischen ernährungsbedingten Belastungen und dem Krebsrisiko ausgewertet. Berücksichtigt wurden die vier häufigsten Krebsarten in der europäischen Bevölkerung, der Darm-, Brust-, Lungen- und Prostatakrebs. Wir fassen hier kurz die Ergebnisse für die am häufigsten vorkommende Krebsart, den Darmkrebs, zusammen.
Zum Darmkrebs wurden 43 Studien ausgewertet, mit einer mittleren Zeit der Nachbeobachtung von rund neun Jahren. Ein höherer Verzehr an Obst und Gemüse war mit einem geringeren Risiko für Darmkrebs verbunden, aber es wurden keine konsistenten Verbindungen für den getrennten Verzehr von Obst und Gemüse beobachtet. Die Einhaltung der mediterranen Ernährung trug mit ihrer pflanzenreichen Kost zum Schutz vor Darmkrebs bei. Risikosenkungen wurden weiter für den Zusammenhang zwischen dem erhöhten Konsum von Ballaststoffen und Darmkrebs beobachtet. 

Eine schützende Wirkung wurde auch zwischen dem Verzehr von Nüssen/Samen und dem Darmkrebsrisiko bei Frauen, nicht aber bei den Männern, festgestellt. Zwei Studien zeigten beim höchsten Verzehr eine schützende Wirkung des Fischverzehrs. Das Gegenteil wurde in Bezug auf den Fleischkonsum festgestellt, eine Zunahme des Konsums von rotem und verarbeitetem Fleisch war mit einem höheren Darmkrebsrisiko verbunden. Für den Verzehr von Milch und Milchprodukten zeigte sich ein leicht geringeres Risiko. Der Alkoholkonsum war in sechs Studien ein Risikofaktor für den Darmkrebs. Dabei wirkte sich der Konsum von Bier deutlich stärker auf das Risiko aus als der von Wein. Allerdings können auch alkoholfreie Soft-Getränke bei häufigerem Konsum das Risiko für die Sterblichkeit durch Darmkrebs erhöhen. 

Auch mehrere Vitamine wurden mit dem Darmkrebsrisiko in Verbindung gebracht. Eine schützende Wirkung wurde zwischen einer guten Versorgung mit Vitamin D (bzw. dem 25-(OH)D-Spiegel) und dem Darmkrebsrisiko festgestellt. Höhere Plasma-Konzentrationen der Vitamine B2 und B6 waren ebenfalls mit einem geringeren Darmkrebsrisiko verbunden. Gleiches galt für gute Werte von Vitamin A und Beta-Carotin. Gute Versorgungen mit den Vitaminen C und E in der Nahrung schützten vor distalem (weiter von der Körpermitte entfernen) Dickdarmkrebs. In Bezug auf die Versorgung mit Mineralien zeigte sich vor allem eine Beziehung zu Kalzium. Eine gute Kalziumzufuhr mit der Ernährung konnte das Darmkrebsrisiko verringern.

Die Forscher ziehen das Fazit: Der Verzehr von Obst und Gemüse hatte eine schützende Wirkung gegen Darm-, Brust- und Lungenkrebs, während nur Obst eine schützende Wirkung gegen Prostatakrebs hatte. Ein höherer Fischkonsum und ein geringerer Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch wurden mit einem geringeren Risiko für Darmkrebs in Verbindung gebracht, ein höherer Verzehr von fettreichem Fisch verringerte das Risiko für Brustkrebs. Es wurde festgestellt, dass der Verzehr von Kalzium und Joghurt vor Dickdarm- und Prostatakrebs schützt. Der Alkoholkonsum erhöhte das Risiko für Dickdarm- und Brustkrebs. Schließlich erwies sich die Einhaltung der Mittelmeerdiät als ein Schutzfaktor für den Darm- und Brustkrebs.

Quelle
Esther Ubago-Guisado et al., Evidence Update on the Relationship between Diet and the Most Common Cancers from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) Study: A Systematic Review. In: Nutrients, online 13.10.2021, doi: 10.3390/nu13103582.
UNSERE EMPFEHLUNG: BASIC ESSENTIALS (HOCHWERTIGES MULTI FÜR FRAU UND MANN) VON CENTROSAN N-ELEMENTALS UND BASIC NUTRIENTS VE (MULTI FÜR FRAU UND MANN) VON THORNE

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.