Kupfer könnte das Risiko für Schlaganfälle verringern

Die Versorgung mit dem Spurenelement Kupfer könnte beim Risiko für Schlaganfälle eine Rolle spielen. Die Auswertung der großen US-Bevölkerungsstudie NHANES zeigte bei einer besseren Kupfer-Versorgung ein geringeres Risiko für Schlaganfälle.

In jüngster Zeit wurde der Rolle des Spurenelements Kupfer bei Erkrankungen des Nervensystems mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Dazu gehören auch Schlaganfälle, die nach den koronaren Herzkrankheiten die zweithäufigste Todesursache sind. Die Beziehung zwischen der Aufnahme von Kupfer über die Nahrung und dem Schlaganfallrisiko ist bisher nicht genau erforscht. Die Entstehung und der Verlauf des Schlaganfalls sind ein komplexes Geschehen, bei dem der Blutfluss im Gehirn gestört wird, was das normale Hirngewebe und das zentrale Nervensystem schädigt. 

Frühere Studien zeigten, dass ein Bluthochdruck und der Diabetes zu den häufigsten Risikofaktoren für den Schlaganfall gehören. Doch auch neue, bisher wenig bekannte Risikofaktoren könnten beteiligt sein. Dazu gehört auch die Versorgung mit Kupfer. Gute Quellen aus der Nahrung sind z. B. Fisch, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Kupfer ist für die normale Entwicklung und Funktion des menschlichen Körpers wichtig. Als Cofaktor oder Bestandteil mehrerer Enzyme ist Kupfer an vielen biologischen Prozessen beteiligt. 

Das betrifft z. B. die Synthese von Neurotransmittern, den Energiestoffwechsel und den antioxidativen Schutz. Studien zeigten, dass eine Störung des Gleichgewichts im Kupferhaushalt zu neurologischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen (z. B. Alzheimer) beitragen kann. Es zeigten sich auch Beziehungen zwischen der Kupferkonzentration und Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie zu Schlaganfällen. Doch bisher untersuchten nur wenige Studien den Zusammenhang zwischen Kupfer und dem Risiko für Schlaganfälle. Daher führte eine Gruppe chinesischer Forscher eine große Fall-Kontroll-Studie durch. Sie prüften die Beziehung zwischen der Kupferzufuhr über die Nahrung und dem Risiko für Schlaganfälle auf der Grundlage der großen US-Bevölkerungsstudie NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) von 2013-2018. Einbezogen waren 10.550 Teilnehmer, für die Befragungen zur Ernährung vorlagen. 

Aus diesen Angaben ließ sich die Aufnahme von Kupfer bestimmen. Im Durchschnitt nahmen die Teilnehmer täglich 1 mg Kupfer (Empfehlung in Deutschland für alle ab 7 Jahren 1 bis 1,5 mg/Tag). Weiter wurden Untersuchungen zum Risiko für Schlaganfälle durchgeführt. 399 Teilnehmer (3,8 %) hatten im Lauf dieser langjährigen Beobachtungsstudie einen Schlaganfall erlitten. Personen mit den höchsten Kupferaufnahmen hatten ein signifikant niedrigeres Risiko für einen Schlaganfall als Personen mit nur geringen Kupferzufuhren. Die gute Versorgung mit Kupfer war ein signifikanter Schutzfaktor für Frauen und für alle Teilnehmer unter 65 Jahren, gleiches galt bei Bluthochdruck, Rauchern und diabetischen Schlaganfall-Patienten. Es zeigte sich eine L-förmige nichtlineare Beziehung zwischen der Kupferzufuhr und Schlaganfällen.

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine erhöhte Kupferzufuhr durch die Nahrung mit einem geringeren Risiko für Schlaganfälle verbunden ist. Kupfer könnte bei guten Aufnahmen ein signifikanter Schutzfaktor für Schlaganfälle bei verschiedenen Gruppen in der Bevölkerung sein und zur Prävention von Schlaganfällen beitragen. Diese Beziehungen sollten in künftigen Studien weiter erforscht werden.

Quelle
Lixiang Yang et al., Dietary Copper Intake and Risk of Stroke in Adults: A Case-Control Study Based on National Health and Nutrition Examination Survey 2013-2018. In: Nutrients, online 18.1.2022, doi: 10.3390/nu14030409.

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