Vitamin C und seine Beziehung zu Entzündungen

Vitamin C kann Entzündungen hemmen und das Immunsystem stärken. Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin C kann entzündliche Prozesse im Körper dann geringer beeinflussen. Dazu zeigten sich in einer Studie jetzt einige neue Beziehungen.

Die entzündungshemmenden und das Immunsystem stärkenden Eigenschaften von Vitamin C sind seit langem bekannt. Es ist ein wichtiges Antioxidans, zu seinen Funktionen gehören z. B. das Recycling und die verbesserte Bioverfügbarkeit auch von anderen Vitaminen und Mineralien, die Biosynthese verschiedener Biomoleküle sowie die Linderung von Entzündungen und die Biosynthese von Kollagen. Die gute Versorgung mit Vitamin C kann bei Krankheiten sehr wichtig sein. Bei kritisch kranken Patienten stellte man signifikante Abnahmen von Vitamin C fest, die bei anderen entzündungshemmenden Mikronährstoffen nicht auftraten. Bisher wird Vitamin C jedoch oftmals nur wenig untersucht, damit wird eine suboptimale Versorgung auch eher selten entdeckt, die mit Ergänzungen auf einfache Weise ausgeglichen werden könnte. Unzureichende Vitamin C-Spiegel verursachen zunächst oft keine offensichtlichen Anzeichen oder Mangelsymptome. 

Doch suboptimale Defizite können im Körper dazu beitragen, die Vorkommen von akuten und chronischen Entzündungen sowie unzureichende Immunreaktionen zu erklären, die an der Entstehung und dem Verlauf von Krankheiten beteiligt sind. Es wäre in diesem Sinne wichtig, suboptimale Vitamin C-Werte möglichst frühzeitig festzustellen und auszugleichen. Dazu könnten bestimmte Entzündungs-Marker, wie CRP (C-reaktives Protein) und RDW (Verteilungsbreite der roten Blutkörperchen bzw. Erythrozyten), beitragen. Eine Gruppe US-amerikanischer Forscher untersuchte in einer Studie die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Versorgungs-Kategorien von Vitamin C im Plasma (starker Mangel, Hypovitaminose, unzureichende, angemessene und gesättigte Versorgung) und den Werten von akuten und chronischen Entzündungen anhand der Biomarker CRP und RDW. 

Für die Studie wurden Daten von rund 7.600 Teilnehmern aus den NHANES-Untersuchungen (National Health and Nutrition Examination Survey) von 2003 bis 2006 genutzt. Sie waren meist im mittleren Alter (50 bis 59 Jahre), im Durchschnitt leicht übergewichtig und vorwiegend Nichtraucher. Die durchschnittlichen Vitamin C-Werte im Plasma (54,4 μmol/L) lagen bei den Teilnehmern nur wenig über dem Grenzwert für eine unzureichende Versorgung. Da sich bei einzelnen Personen die Bioverfügbarkeit von Vitamin C je nach Bedarf des Körpers ändern kann, können auch solche Werte, die allgemein als ausreichend gelten, schon die Funktionen von Vitamin C beeinträchtigen.

Es zeigten sich signifikante Unterschiede in den Mittelwerten in allen drei unzureichenden Vitamin-C-Kategorien (Mangel, Hypovitaminose, unzureichend), dies galt auch für die Beziehungen zu den Entzündungs-Markern CRP und RDW. Die Forscher heben dazu hervor, dass in dieser Studie erstmals eine Korrelation zwischen dem Vitamin C-Spiegel im Plasma und den Werten der roten Blutkörperchen beobachtet wurde. Mit einem kleinen Blutbild, das u.a. den RDW-Wert enthält, gibt es einen relativ kostengünstigen Test, mit dem sich chronische Entzündungen überwachen lassen. Auch wenn sich bei Personen mit einem unzureichenden Vitamin C-Spiegel oftmals noch keine Mangelsymptome zeigen, könnten solche Defizite Anlass geben, auf das Risiko für Entzündungen und die damit verbundenen Krankheiten aufmerksam zu machen. Die weiteren Entwicklungen von Entzündungen sollten dann besser überwacht werden. Interessant war auch, dass bei einer sehr guten Versorgung mit Vitamin C auch die Werte des Entzündungs-Markers CRP besser ausfielen als bei ausreichend eingestuften Vitamin C-Werten. Die gesättigte Versorgung von Vitamin C könnte möglicherweise für die Verringerung von Entzündungen entscheidend sein.

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse bestätigten den Zusammenhang zwischen einer unzureichenden Versorgung mit Vitamin C und akuten sowie chronischen Entzündungen. Identifiziert wurde eine neue Beziehung zwischen Vitamin C im Plasma und dem Erythrozyten-Wert RDW. Die Beziehung zwischen Vitamin C und dem Entzündungs-Marker CRP wurde dazu stärker als bisher eingestuft. Es zeigten sich in der Studie signifikante Unterschiede zwischen Personen mit ausreichendem oder gar gesättigtem Vitamin C im Plasma und denen mit unzureichender Versorgung. Die Beziehungen zwischen zu geringen Vitamin C-Werten im Plasma und Entzündungen sollten künftig genauer erforscht werden, um z. B. weitere Beziehungen zu Krankheiten zu erkennen, die entzündliche Komponenten haben.

Quelle
Jennifer Marie Crook et al., Vitamin C Plasma Levels Associated with Inflammatory Biomarkers, CRP and RDW: Results from the NHANES 2003-2006 Surveys. In: Nutrients, online 16.3.2022, doi: 10.3390/nu14061254.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.