Magnesium bei nichtalkoholischer Fettleber (NAFLD)

Die Ernährung spielt bei der Therapie der nichtalkoholischen Fettleber, eine recht weit verbreitete Leberkrankheit, eine zentrale Rolle. Vermutlich trägt eine gute Versorgung mit dem Mineral Magnesium zur Vorbeugung vor.

Die nichtalkoholische Fettleber (NAFLD) ist eine Leberkrankheit, die im Gegensatz zur alkoholischen Fettleber nicht durch einen erhöhten, regelmäßigen Alkoholkonsum bedingt ist. Sie gilt in den meisten Industrienationen längst als eine neue Volkskrankheit bzw. ist die häufigste chronische Leberkrankheit. In Europa geht man nach Schätzungen der NAFLD-Vorkommen von rund 20 bis 30 % aus. Unterschieden werden dabei zwei Formen, die eine mit geringer, die andere mit schneller Progression. Vor allem Patienten mit dem metabolischen Syndrom haben ein erhöhtes NAFLD-Risiko, die Krankheit wird heute als eine Manifestation des metabolischen Syndroms in der Leber betrachtet. Beteiligt sind diese Risikofaktoren: Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), Diabetes Typ 2, Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie) und die Adipositas (Übergewicht ab BMI 30). 

Ein gesünderer Lebensstil mit erhöhter körperlicher Aktivität, Umstellung der Ernährung und einem geringeren Körpergewicht tragen zur Verbesserung der Fettleber bei. Dabei spielen möglicherweise auch Mikronährstoffe eine Rolle. Es gibt einige Hinweise über einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Magnesium und dem Risiko einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung. Eine Gruppe von chinesischen Forschern prüfte dazu den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Magnesium und dem Fettleber-Risiko bei jungen Erwachsenen in den USA, die 25 Jahre lang weiter beobachtet wurden.

An der CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Yound Adult) nahmen 2.685 Personen teil. Zu Beginn der Studie (1985-1986) wurde ihre Ernährung und die Aufnahme von Nahrungsergänzungen untersucht. Dies wiederholte man nach sieben und 20 Jahren anhand der individuellen Ernährungsgeschichten. Nach 25 Jahren stellte man die NAFLD-Vorkommen (unter Ausschluss sekundärer Ursachen der Ansammlung von Leberfetten) mit einer Computertomographie fest. Mögliche Zusammenhänge zur durchschnittlichen Aufnahme von Magnesium (mit der Nahrung und Nahrungsergänzungen) wurden geprüft. 

Insgesamt wurden 629 NAFLD-Fälle dokumentiert. Es zeigte sich eine Beziehung zwischen der Gesamtzufuhr an Magnesium und dem NAFLD-Risiko. Teilnehmer mit den höchsten Aufnahmen an Magnesium hatten ein um 55 % geringeres Risiko für die nichtalkoholische Fettleber im Vergleich zu den Teilnehmern mit der geringsten Magnesium-Versorgung. Das zeigte sich speziell beim Verzehr von guten Mengen an vollkornhaltigen Lebensmitteln, die wichtige Magnesium-Quellen in der Ernährung sind.

Die Forscher ziehen das Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass eine höhere Aufnahme von Magnesium aus der Ernährung und Nahrungsergänzungen im Erwachsenenalter mit einem geringeren Risiko für die nichtalkoholische Fettleber im mittleren Lebensalter verbunden ist. In künftigen Studien sollten diese Beziehungen weiter untersucht werden, um die Wirkungen und Ursachen dafür näher zu klären.

Quelle
Liping Lu et al., Magnesium intake is inversely associated with risk of a non-alcoholic fatty liver disease among American adults. In: European Journal of Clinical Nutrition, Vol. 61, Nr. 2, S. 1245-1254, 2022, doi: 10.1007/s00394-021-02732-8.

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