Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Blutdrucksenkung

Die gute Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen kann die Senkung eines zu hohen Blutdrucks unterstützen. Das zeigen die Analysen von Studien, in denen die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf den Blutdruck untersucht wurde.

Eine Reihe von Studien weist darauf hin, dass die gesunden, ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, vor allem DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) zur Vorbeugung vor Herz-Kreislauf-Krankheiten beitragen und einige der Risikofaktoren verringern können. Dabei zeigte sich, dass EPA und DHA möglicherweise auch eine Rolle bei der Senkung des Blutdrucks spielen. Doch bisher war unklar, welche Dosierung sich dafür am besten eignet, und die Ergebnisse waren nicht immer einheitlich. Mit einer neuen Untersuchungsmethode, die auch die Metaanalyse von Dosis-Wirkungs-Beziehungen einschließt, untersuchten ein chinesisches und kanadisches Forscherteam nun erneut diese Beziehungen.

Die Forscher prüften 71 klinische Studien zu den Beziehungen von Omega-3-Fettsäuren und dem Bluthochdruck, die bis zum Mai 2021 veröffentlicht waren. Rund 5.000 Personen im Alter von 22 bis zu 86 Jahren waren daran beteiligt. Sie nahmen im Durchschnitt zehn Wochen lang Omega-3-Fettsäuren ein. Die Aufnahme von täglich zwei bis drei Gramm DHA und EPA führten zu einem leicht verringerten Blutdruck, sowohl bei den systolischen und diastolischen Werten. Im Durchschnitt sanken die Werte um 2 mm HG ab. Bei den Teilnehmern, die einen hohen Blutdruck, hohe Blutfette oder auch ein höheres Alter hatten, war diese Wirkung ausgeprägter. Täglich 3 g Omega-3-Fettsäuren senkten bei ihnen den systolischen Blutdruck um 4,5 mm HG. Zum Vergleich: 3 g Omega-3-Fettsäuren sind in 110 bis 140 g Lachs enthalten. In Nahrungsergänzungen sind EPA und DHA meist in etwas geringeren Mengen eingesetzt, doch es gibt auch höher dosierte Ergänzungen. Optimale Aufnahmen von Omega-3-Fettsäuren werden von vielen Menschen nicht immer erreicht, weil Fische oft nur wenig oder gar nicht gegessen werden.

Die Forscher ziehen das Fazit: Eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren ist für die Kontrolle des Blutdrucks in der allgemeinen Bevölkerung nützlich. Davon profitieren besonders Menschen mit einem hohen Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Ergebnisse dieser Meta-Analyse über die Dosis-Wirkungs-Beziehungen von Ergänzungen mit den Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA zeigte, dass mit einer optimalen Dosis von 3 Gramm sowohl in der gesamten Analyse als auch in Untergruppen die größte blutdrucksenkende Wirkung erreicht wurde. Menschen mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, z. B. mit Bluthochdruck, könnten stärker auf die positiven Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren reagieren und ihren Blutdruck besser verringern.

Quelle
Xin Zhang et al., Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids Intake and Blood Pressure: A Dose-Response Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. In: Journal of the American Heart Association, online 01.06.2022, doi: 10.1161/JAHA.121.025071.

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