Coenzym Q10 fördert Funktionen des „guten“ HDL-Cholesterins

Coenzym Q10 wird für den Energie-Stoffwechsel benötigt und hat antioxidative sowie entzündungshemmende Wirkungen. Wie eine neue Studie zeigt, kann Coenzym Q10 einige Wirkungen des HDL-Cholesterins bei Störungen im Fettstoffwechsel verbessern. Dies könnte für die Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten nützlich sein.

Coenzym Q10 (CoQ10, Ubichinon) ist ein Vitaminoid, es hat Ähnlichkeiten mit den fettlöslichen Vitaminen E und K. CoQ10 kann im Körper selbst gebildet werden, jedoch sinkt im höheren Alter die körpereigene Herstellung. Dann kann ein zusätzlicher Bedarf entstehen, das gilt z. B. bei Herz-Kreislauf-Krankheiten, die von CoQ10 beeinflusst werden können. CoQ10 ist zwar in einigen Lebensmitteln enthalten, es wird jedoch aus der Nahrung in eher geringen Mengen aufgenommen. Gute Quellen sind z. B. Fleisch (Rind, Leber etc.), ölreicher Fisch (Sardinen, Makrelen etc.) und einige pflanzliche Lebensmittel, besonders Pflanzenöle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. 

Eine Gruppe chinesischer Forscher hatte in einer Studie die Wirkung von CoQ10 bei Personen mit einem gestörten Fettstoffwechsel (Dyslipidämie) untersucht, dabei hatte CoQ10 das beeinträchtigte Profil der Blutfette (Cholesterin) und des Blutzuckers verbessert. Bisher war jedoch wenig darüber bekannt, ob und wie CoQ10 speziell die Funktionen des „guten" HDL-Cholesterins bei Dyslipidämie beeinflussen kann. In einer neuen Studie prüften die Forscher daher diese Wirkungen. Sie konzentrierten sich auf eine zentrale Funktion von HDL, das den Rücktransport von Cholesterin aus lipidreichen Zellen zur Leber fördert (HDL-Efflux-Kapazität). Bei guter Funktion wirkt sich dies positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und verringert das kardiovaskuläre Risiko.

Einbezogen in die (randomisierte, doppelblinde) Studie waren 101 Teilnehmer mit Störungen im Fettstoffwechsel, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Die eine Gruppe nahm 24 Wochen täglich 120 mg CoQ10 ein, die andere Gruppe erhielt zum Vergleich ein Placebo. Zu Beginn, nach 12 und nach 24 Wochen wurde die durch HDL vermittelte Efflux-Kapazität gemessen, bestimmt wurden auch die antientzündlichen HDL-Effekte und -Oxidation. Am Ende der Studie hatten sich in der Gruppe mit den CoQ10-Ergänzungen signifikant die durch HDL vermittelte Elflux-Kapazität verbessert und die davon abhängigen Entzündungswerte verringert. Bei der HDL-Oxidation gab es in beiden Gruppen kaum Unterschiede. Die positiven Wirkungen von CoQ10 auf das HDL-Cholesterin waren bei älteren Teilnehmern, bei Frauen und bei denjenigen, die nicht von Adipositas (starkes Übergewicht) betroffen waren, stärker ausgeprägt.

Die Forscher ziehen das Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass eine Ergänzung von CoQ10 über eine längere Zeit (hier 24 Wochen) von dem „guten" HDL-Cholesterin abhängige Funktionen (Efflux-Kapazität, antientzündliche Wirkungen) bei Patienten mit Störungen im Fettstoffwechsel deutlich verbessern kann. Lassen sich diese positiven Wirkungen in weiteren Untersuchungen bestätigen, könnten sich mit CoQ10 für die Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten neue Möglichkeiten eröffnen.

Quelle
Jinchao Zou M. M., Coenzyme Q10 supplementation improves cholesterol efflux capacity and anti-inflammatory properties of high-density lipoprotein in Chinese adults with dyslipidemia. In: Nutrition Vol. 101, September 2022, doi:10.1016/j. nut.2022.111703.

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