Coenzym Q10 bei kardiometabolischen Störungen

Zur Senkung eines erhöhten Blutdrucks tragen eine Reihe von nicht-medikamentösen Maßnahmen bei. Dazu können auch Ergänzungen von Coenzym Q10 gehören, wie eine neue Meta-Analyse zu kardiometabolischen Störungen zeigt.

Der zu hohe Blutdruck nimmt bei vielen Menschen, vor allem im höheren Alter, zu. Er ist eine eigenständige Krankheit und gleichzeitig ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung und Beeinflussung anderer Krankheiten. Das gilt besonders für die kardiometabolischen Störungen. Dazu gehören Krankheiten, die sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch die Vorgänge im Stoffwechsel betreffen. Das gilt z. B. für die Adipositas (starkes Übergewicht), Störungen im Fettstoffwechsel, Diabetes und die koronare Herzkrankheit. Ein erhöhter Blutdruck kann zwar durch Medikamente verringert werden, doch eine Reihe von nicht-medikamentösen Therapien können ebenfalls zur Senkung des Blutdrucks beitragen. 

Dazu gehören die regelmäßige körperliche Bewegung, die Einschränkung des Alkoholkonsums, die geringere Verwendung von Salz und eine gesunde Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse, Fisch, ungesättigten Fettsäuren und Milchprodukten. Einige Studien zeigten, dass sich auch Ergänzungen von Coenzym Q10 positiv auf den Blutdruck auswirken können. Bisher war jedoch die optimale Zufuhr von Coenzym Q10 nicht bekannt, die für die Regulierung des Blutdrucks bei Patienten mit kardiometabolischen Störungen nötig ist. Eine Gruppe chinesischer Forscher untersuchte daher in einer Studie die Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen Coenzym Q10 und dem Bluthochdruck. Sie prüften dabei auch die Auswirkungen auf das zirkulierende Coenzym Q10 im Körper.

Nach einer umfassenden Literaturrecherche konnten die Forscher 26 Studien, an denen insgesamt rund 1.800 Personen beteiligt waren, in eine Meta-Analyse einbeziehen. Die Auswertungen zeigten, dass Ergänzungen von Coenzym Q10 vor allem den systolischen Blutdruck (oberer Wert) bei Patienten mit kardiometabolischen Erkrankungen signifikant verringern konnte (-4,77 mmHg). Dies ging auch mit einer Erhöhung des zirkulierenden Coenzym Q10 im Vergleich zur Kontrollgruppe einher. Die Analyse von Untergruppen ergab, dass die Wirkungen von Coenzym Q10 auf die Senkung des Bluthochdrucks bei Patienten mit Diabetes und Störungen im Fettstoffwechsel stärker ausgeprägt waren, gleiches galt für Studien mit längeren Laufzeiten (>12 Wochen). Besonders wichtig, war, dass sich eine U-förmige Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der Ergänzung von Coenzym Q10 und dem Bluthochdruck zeigte. Eine tägliche Dosis von 100 bis 200 mg Coenzym Q10 konnte den systolischen Bluthochdruck weitgehend senken.

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die vorteilhaften Wirkungen auf die Senkung des Bluthochdrucks auf die Gaben von Coenzym Q10 zurückzuführen sind. Die Ergänzung von 100 bis 200 mg Coenzym Q10 täglich kann dazu beitragen, den systolischen Bluthochdruck bei Patienten mit kardiometabolischen Krankheiten zu verringern.

Quelle
Dan Zhao et al., Dose-Response Effect of Coenzyme Q10 Supplementation on Blood Pressure among Patients with Cardiometabolic Disorders: A Grading of Recommendations Assessment, Development, and Evaluation (GRADE)-Assessed Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. In: Advances in Nutrition Vol. 13, Nr. 6, November 2022, S. 2180-2194, doi: 10.1093/advances/nmac100.

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